Gedanken zum Sozialverhalten im Bereich der Gewässerunterhaltung
von Dipl.-Ing. Peter Gerlitz
Macht der Vorgesetzten
Chefs und Vorgesetzte gebärden sich oft so, als seien sie die Herrgötter persönlich. Sie sind unfehlbar. Was sie meinen und sagen ist grundsätzlich wichtig und richtig. Andersdenkende haben ja keine Ahnung. Sie üben Macht aus, nicht selten Machtmissbrauch.
Wer kennt nicht solche Chefs und hat nicht schon einmal mit ihnen zusammen arbeiten müssen?
Solche Chefs vergiften das Arbeitsklima und fördern negatives Gedankengut bei den Mitarbeitern. Sie sind sich dessen nicht bewusst und handeln oft aus einer Schwäche heraus, die sie mit Macht, die sie ja unwidersprochen haben, überspielen wollen. Arme Menschen aber sie haben das Sagen.
Doch dies ist eine Situation, die in allen Berufssparten vorliegen kann nicht nur im Bereich der Gewässerunterhaltung.
Selbstverständlich gibt es auch eine Vielzahl von Chefs und Vorgesetzten, die erkannt haben, ohne zufriedene Mitarbeiter klappt der ganze Laden nicht. Sie sind bemüht, Arbeitsqualität und Lebensqualität der Mitarbeiter zu unterstützen und zu fördern.
Ich bin kein Unternehmensberater und möchte daher an dieser Stelle auch nicht weiter über negative und positive Eigenschaften der Chefs und Vorgesetzten sprechen. Als ehemaliger Arbeitnehmer erlaube ich mir jedoch einen Wunschzettel an Vorgesetzte aufzustellen.
Ich wünsche mir, dass mein Chef...
...mich und meine Gefühle ernst nimmt
...mir vertraut
...sich hinter mich stellt, wenn es die Situation erfordert
...nicht immer meint, er wüsste alles besser
...sich so benimmt, dass ich mich nicht für ihn schämen muss
...sich so verhält, dass ich Respekt vor ihm haben kann
...mich nicht vor anderen zur "Schnecke" macht, auch wenn er recht hat
...ehrlich zu mir ist
...mir zuhört, auch wenn das Telefon mal wieder klingelt
...der sich auf Augenhöhe zu mir runter beugt, wenn es die Situation erfordert
...sich nicht immer über meine Anregungen und Argumente hinwegsetzt
Ich wünsche mir einen Chef, der sich seinen Mitarbeitern gegenüber so verhält, dass man ihn auch mal loben kann. Vielleicht hat dies ein Vorgesetzter manchmal nötiger als seine Mitarbeiter. Dabei kann durch Lob die Macht des Chefs eher gesteigert als gemindert werden. Sein Ziel sollte es sein, positiven Einfluss auf seine Mitarbeiter auszuüben. Ja, so einen Chef wünscht man sich.
