Gedanken zum Sozialverhalten im Bereich der Gewässerunterhaltung
von Dipl.-Ing. Peter Gerlitz
Das Venensystem des Menschen im Vergleich zum Fließgewässersystem
Stellen wir uns einmal das Bild eines menschlichen Körpers vor, in dem sämtliche Blutbahnen dargestellt sind. Man wird erkennen, dass die Blutbahnen bis in die kleinsten Gliedenden reichen. Dies ist wichtig, da das Blut an jede Stelle unseres Körpers gelangen muss.
Über das Blut wird unser Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt; aber auch
Schadstoffe werden entsorgt unddort hin transportiert, wo sie unschädlich gemacht werden
können.
Haben wir Schmerzen, das heißt, treten irgendwo an unserem Körper irgend welche Störungen auf, so werden wir im eigenen Interesse tätig. Wir suchen die Ursache und behandeln sie; denn wir wollen ja einen gesunden Körper haben.
Schaut man sich nun einmal eine Landkarte an, in der ausschließlich alle Fließgewässer und
Gräben eingetragen sind, so wird man erkennen, dass diese Karte dem Bild des
Venensystems des Menschen ähnelt. Auch hier gibt es Blutbahnen (Gewässer), die
flächendeckend bis in die äußersten Winkel des Landes reichen. Dies ist wichtig, da das in
den Gewässerbetten transportierte Wasser alle Stellen unserer Landschaft erreichen muss.
Über das Wasser werden angrenzende Grundstücke mit Nährstoffen versorgt; aber auch Schadstoffe werden entsorgt und oft aus eigener Kraft unschädlich gemacht.
Treten Störungen im Gewässersystem auf, so muss man tätig werden. Und wenn wir
Menschen in der Regel Verursacher dieser Störungen sind, müssen wir Menschen auch
wieder eingreifen, um die Störungen zu beseitigen; denn wir brauchen und wollen doch ein gesundes Gewässer und kein krankes. Nur ein gesundes Gewässer kann Grundlage für die Erhaltung bzw. Steigerung der Lebensqualität einer Region für den Menschen sein.
